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waren die Beine heute schnell. Dabei war es gar nicht so windig. Die letzten eigentlich geplanten 35 km nach El Calafate habe ich mir gespart und am letzten Fluss gecampt. 300 g Spaghetti, zwei Bananen und ein Tafel Schoki später geht’s mir besser.
70 km, 4 h, 500 hm, 15 Grad, leichte Schleierwolken. 

Nada

Viel gibt es nicht zu sehen. Ab und zu mal ein Schafsgerippe,  ein paar Guanacos und ein Vogel-Strauß-artiges Tier.

Der Wind war stark heute, so 4-5 bft. Zuerst von hinten links, da machts Spass, mit gut 30 km/h dahinzufliegen. Dann seitwärts, dann von vorne. Da sind es dann nur noch 8 km/h. Heute habe ich mal alle 30 Gänge gebraucht.

112 km, 5:40 h, 56 km/h Vmax, 400 hm, 16 Grad.

Baden war

dann doch zu kalt. Aber eine wunderbare Trekkingtour da hoch. Und natürlich Thierry mit dem Japaner, die Engländer, die Kanadier und Lisa getroffen.

Thierry und der Japaner waren kurz vor dem See zelten und sind um vier in der Früh hoch,  um das Alpenglühen zu sehen, das es da manchmal gibt. Heute leider nicht. 

Single Trail

Nach der Grenze, die aus zwei Schildern und einem Vermessungspunkt besteht, ging der Weg in einen Trampelpfad über. Ein paar Bachdurchquerungen später war ein Schuh patschnass. Ich hatte die Stabilität eines Steines falsch eingeschätzt.

Das Ende des Weges war spannend, das Radl passte gerade so durch die ausgeschwemmte Rinne. Bei Regen bergauf möchte ich da nicht unterwegs sein.

Unten dann die argentinische Grenzkontrolle. Und 6 Stunden Zeit bis zur nächsten Fähre. 

Zeit für ein Schwätzchen mit dem Zöllner. Die sind zu fünft 30 Tage lang auf diesem Posten, dann 60 Tage El Calafate. Wenn es gut geht, kommen am Tag 2 Fähren und mehr als 9 Stempel hat er noch nie an einem Tag verteilt.

Dafür hat er ein tolle Aussicht auf den Fitz Roy.

Die zwei Engländer auf der Weltreise, mit denen ich gestern auf dem Schiff schon geredet habe, kamen dann auch irgendwann, sie hatten ihre Rucksäcke mit Pferden transportieren lassen. Ich habe dann erst mal Tee für alle gekocht.

Irgendwann kamen dann die Franzosen und eine Deutsche, die schon da war, weil gestern wegen des Windes kein Boot ging.

Lesson learned: Alugepäckträger sind eine doofe Idee. Ich brauch noch ein paar Schlauchverbinderdinger.

Niemandsland

Nach dem Hafen kam die chilenische Grenzkontrolle. Wie immer ganz wichtige Typen. Dann ging es an der Grenze der Befahrbarkeit auf einem passablen Feldweg hoch.Nach 16 km ist noch eine Landepiste. Kurz vorher War ein netter Platz zum campen, also blieb ich da. Ein Pärchen aus Montreal mit ihrem Vater wollte noch bis zur anderen Fähre. Ich hab ihre Zelte dann nach 2km am nächsten Tag gesehen. Um vier stetzte der Sturm ein, unter den hohen Bäumen, die ich mir als Schutz vor dem vorher schon starken Wind gesucht hatte, hörte sich das fast wie eine Autobahn an. 

Gletscher

Die Fähre kann man optional auch mit einer Fahrt zum Gletscher verbinden. Unglaublich schön. Immer wieder hört man Seracs zusammenbrechen, ein ungutes Geräusch beim Bergsteigen.
Bei der Abfahrt war natürlich Klassentreffen, Thierry war da und auch die vier Argentinierinnen. Die haben mir dann das Mate-Ritual erklärt. Ist ein wenig wie Schafkopfen. Einer schenkt heißes Wasser auf den Tee, dann kommt der erste dran und trinkt durch einen Filterstrohhalm. Dann geht der Becher zum Fübler zurück, der gießt ein und der nächste im Gegenuhrzeigersinn ist dran. 

Das kann man schon mal 3 Stunden machen.

Und dann gab es Whiskey mit Gletschereis.