War vor ein paar Tagen ein paar Bier trinken im Hafen. Als ich vorhin erwacht bin, befinde ich mich auf einem Schiff. Richtung Shanghai, sagen sie. Ich können zurück schwimmen oder mitarbeiten, sagen sie.
Monat: Januar 2017
Viña del Mar
Ist ein bedeutender Badeort am Pazifik. Und der Beweis dafür, dass man mit Paint durchaus professionelle Grafiken erstellen kann.
Die Argentinier fahren gut 24h einfach (zuzüglich der Kontrolle vom Landwirtschaftsministerium, kann auch mal 7 Stunden dauern) von Baires hierher, um dann nicht mal Baden zu können, weil Wellen und Strömung, ja was glaubst du.
Dafür sind die Fernseher deutlich billiger.
Like it
Bei den Franzosen gibt es vernünftiges Baguette. Und a bisserl Wurst und Käse für die Busfahrt. In den Nachrichten meinten sie, dass es heute nur 2 bis 3 Stunden an der Grenze dauern würde. Schaumermol.
Der Nachbar vom Hotel verkauft eigentlich Zahnarztbedarf, gut 10 Behandlungsstühle stehen zur Auswahl. Er hat auch allerhand Schienen, ich hatte mir beim Herumwuchten des Rucksackes ein leichten Lux am Daumengelenk geholt. Nix schlimmes, aber besser mal den Daumen ruhig stellen.
Abuelitas
I wish
I had a beer as cold as your heart, um The Legendary zu zitieren.
Pastel de Choclo
Mit Meisbrei überbackener Fleischauflauf. Lecker.
Hitze, der Geruch der 30 Waldbrände hängt in der Luft. Die Luft ist trüb. Die „humita caliente“-Rufe der Straßenverkäufer. Tulpen. Picasso und José Pedro Godoys schnackselnde Jungs. Brunch um 5, vorher ist es zu heiß.
Abschiedsblues
Pacos Söhne spielten die halbe Nacht. Zum Schlafen ist es eh zu heiß, der wärmste Sommer seit 100 Jahren. Im Frühstücksfernsehen überschütten sich die Moderatoren mit Wasser.
The downside of trekking solo
ist wenig Platz. Und Spaghetti sind wichtiger als Ersatzkleidung.
Puente del Inca
Die Brücke der Inkas ist eine Naturbrücke in Schwefelfarben. Und ein kleiner Ort mit Bushaltestelle. Ich hatte ja einen Platz im Bus für die Rückfahrt gebucht, der ging aber erst um Fünf. Der ursprüngliche Plan war, auszuschlafen, sich umzudrehen, weiterschlafen, irgendwann mal das Zelt abbauen (yippie, zum letzten Mal) und runterzuschlendern.
Ich war um halb Fünf in der Früh wach. Ich.
Daumen machen (trampen) war erfolglos, all zulange wollte ich nicht herumstehen in der Sonne – die knallt hier ganz schön. Höhe und Ozonloch.
Also in eine Kneipe gesetzt und Fútbol geguckt. Ein anerkennendes Schulterklopfen vom Jefe bekommen, als er mich fragte, wie sich die Millonarios so schlagen. Ich mit Kennermiene so: Real Madrid liegt vorne. Es geht um die Copa del rei.
In der Kneipe hingen überall Bergfotos aus den 70ern herum, ein Kletterer in der Marmolada Direttissima, Gipfel in Nepal, zwei Lateinamerikaner in einer Hütte mit Reinhold. Ich hab gefragt, sein Vater war ein ziemlich guter Bergsteiger.
Von Null auf 3400
Ist schon a weng vui. Mir gings gut, ich habe versucht, nicht weniger als die Hälfte der angegebenen Zeit für den Aufstieg zu brauchen. Bistare, wie der Nepali sagt. Immer schön langsam.
Unterwegs wirbeln dauernd die Mulis der geführten Expeditionen Staub auf.
Dann die Stempel bei den Rangers geholt, Zelt aufgebaut, Spaghetti gekocht und ferngesehen. Die Nacht war unglaublich klar. Ein Fernrohr wäre klasse.
Heute dann zur Place Francia hochgegangen, ich hatte ja das Basecamp da vermutet, aber außer einem Schild war da nichts. Kommt davon, wenn man nur Reinholds Beschreibung aus den 60ern gelesen hat und nichts Neueres.
Dann zum Doc, ist verpflichtend. Der hat ein Zelt mit Trage, Tisch, Stühlen. Auf dem Tisch ein paar Medikamente, eine Sauerstoffflasche, Pulsoxi und darüber hängen seine Kletterschuhe. Ein kleiner Check und ein wenig ratschen und schon war es vorbei.
Alles in Ordnung. Hat gar nicht gebohrt.
Der Helikopter fliegt stündlich Leute runter. Kinder, das sind fast 7000 Meter. Das macht man nicht einfach mal so. Und wenn man auf gut 3000 schon Probleme bekommt, sollte man vielleicht ein paar Eingehtouren machen.
Aber flott
Mendoza
Zufällig lief ich an einem Museum vorbei. Also schnell rein.
Ausgestellt war Adrián Mazzieri, der zeigt Closeups von Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Kann man ja mal machen.
Ich fand es gut.
Und ein wenig Heimweh.
No TV
Der Typ vom Hostel hat seine zwei Zimmer overbooked. Das war ihm dann ziemlich peinlich, ich hab dann auf seiner Couch übernachtet. Aber erst mussten noch ein paar Kräuter verbrannt werden.
Alta Moda
Die Wahrheit des Schnitzels
Wäre ein guter österreichischer Buchtitel. Für Bernhard nicht mehr, aber Haas oder Handke….
Noch ein Grund
froh zu sein, dass ich aus Europa komme. Das Taxi gestern hab ich mit einer Koreanerin und einem Australier geteilt. Den hielt ich erst für einen Amerikaner, was ihn sehr beleidigt hat. Wir haben uns dann mit ein paar Witzen über den neuen Präsidenten versöhnt.
Finalemente
Hab ich das permiso.
Und eine neue Gaskartusche, die im Kocher hatte ich vergessen. Aber der Security entgeht nichts. Die Dame hat sehr böse gekuckt.
Adios Baires
Tolle Stadt. Gerne wieder.
Motto
Difunta Correa
Ein weiteres schönes Kunstmuseum ist das von Amalia Lacroze. Die Gute hat ihr Vermögen mit Zement gemacht.
Das Museum ist am Hafen, im Hintergrund sind die Hochhäuser der Banken und Telefonanbieter.
Sie hat viele Argentinier gesammelt, viel Zeugs mit Gauchoromantik, aber auch mal über 6 Millionen US $ für einen Turner ausgegeben. Der ist aber auch hübsch.
Andy hat sie gesiebgedruckt – das ist der Ritterschlag der Sammler.
Antonio Berni (einer meiner Lieblinge) hat die Verdurstete in ein Objekt gepackt.
Damit schließt sich der Kreis, jetzt geht’s weiter nach Mendoza.
Oh mei
Kinners, man kann es übertreiben mit der Glutenpanik. Es gibt eine seltene Erbkrankheit, da ist absoluter Verzicht angesagt, die betrifft aber den Darm.
Das ist ein Shampoo.
MNBA
Im Museo nacional de Bellas Artes gibt es neben einer hübschen Auswahl an französischen Impressionisten auch einige kontemporäre Argentinier.
Und das Hauptwerk von Ernesto de la Cárcova, einem Porteño – so nennen sich die Menschen hier, um sich vom völlig unzivilisierten Hinterland abzuheben.
Sin pan y sin trabajo, ohne Brot und Arbeit ist der Titel. Realismus, knüppelhart.
Av. del Libertador
Zwölfspurige Einbahnstraße.Später kam die Rallye Dakar durchgefahren.
Hiroshima
Das Bäumchen ist ein Ableger einer der wenigen Bäume, die die Atombombe überlebten. Der japanische Garten ist ganz nett. Und es gibt Sushi.
MALBA
Das Museum de Arte Latinoamericano Buenos Aires zeigt einen wunderbaren Abriss der Kunst Südamerikas der letzten gut 100 Jahre. Sämtliche Strömungen, die es bei uns gab, haben natürlich abgefärbt.
Wobei die Bilder sozialkritischer, politischer sind. Frida natürlich nicht, der Rest schon bis hin zu den Plakaten der Túpac Amaru.
Der fútbol kommt nicht zu kurz .