Gemütlichkeit

Es gibt auch ein paar deutsche Kneipen, vielleicht tue ich mir diese holzgetäfelte Gemütlichkeit später mal an.

Der Buchhändler war nett, er gab mir einen Kurzabriss der chilenischen Literatur seit dem großen Krieg von 1879, es ging um Salpeter, den konnte man damals noch nicht synthetisch herstellen.

Ich hätte den Laden ja mit Lesestoff für ein Jahr verlassen – aber die Ortliebs sind schon voll. So blieb es bei zwei Landkarten, die dritte hatte er nicht. 

Drei Karten, beidseitig, 1:400000, ein paar Zweifel kommen da gelegentlich hoch. Vamos á ver, schaung mer moi.

Sicher

Heute übernachten das Rad und ich auf einem Berg und sind sicher. 


Gustavo meinte, ich hätte das ganze Haus für mich, er komme dann morgen zum Frühstück zurück. Also, wenn wer vorbeischauen will: Die Botilleria ist den Hügel runter links. Das sind die Fachgeschäfte für Partyzubehör. Meist besser gesichert als die Banken.

Puerto Montt macht einen ganz netten Eindruck. Allein die Sprache ist wieder anders. Eigentlich klar, die Entfernung nach Santiago ist ungefähr wie die von Garmisch nach Flensburg.

Am Abend gibt’s vermutlich Fisch.

Italiano

Der Renner im lokalen Fastfood-Bereich nennt sich „Italiano“. Ein Hotdog mit Tomaten, Mayo und Guacamole. Dass die Avokado jetzt nicht unbedingt üblich in der italienischen Küche ist glaubt mir niemand. Vielleicht soll die Farbkombination an die Fahne erinnern.

Fife o’clock tea

Wäre jetzt recht. Gibt es hier aber nicht, dafür die once, also Elf. Das liegt daran, dass das Wort für Feuerwasser (aguardiente) elf Buchstaben hat. Um Koffein geht’s da nicht.

Auch nett: in den kleinen Fressbuden ohne Ausschanklizenz bestellt man kalten Tee (Té frio) und erhält eine Tasse Weißwein.