Viña del Mar

Ist ein bedeutender Badeort am Pazifik. Und der Beweis dafür, dass man mit Paint durchaus professionelle Grafiken erstellen kann.

Die Argentinier fahren gut 24h einfach (zuzüglich der Kontrolle vom Landwirtschaftsministerium, kann auch mal 7 Stunden dauern) von Baires hierher, um dann nicht mal Baden zu können, weil Wellen und Strömung, ja was glaubst du.


Dafür sind die Fernseher deutlich billiger.

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Bei den Franzosen gibt es vernünftiges Baguette. Und a bisserl Wurst und Käse für die Busfahrt. In den Nachrichten meinten sie, dass es heute nur 2 bis 3 Stunden an der Grenze dauern würde. Schaumermol.
Der Nachbar vom Hotel verkauft eigentlich Zahnarztbedarf, gut 10 Behandlungsstühle stehen zur Auswahl. Er hat auch allerhand Schienen, ich hatte mir beim Herumwuchten des Rucksackes ein leichten Lux am Daumengelenk geholt. Nix schlimmes, aber besser mal den Daumen ruhig stellen.

Puente del Inca


Die Brücke der Inkas ist eine Naturbrücke in Schwefelfarben. Und ein kleiner Ort mit Bushaltestelle. Ich hatte ja einen Platz im Bus für die Rückfahrt gebucht, der ging aber erst um Fünf. Der ursprüngliche Plan war,  auszuschlafen, sich umzudrehen, weiterschlafen, irgendwann mal das Zelt abbauen (yippie, zum letzten Mal) und runterzuschlendern.
Ich war um halb Fünf in der Früh wach. Ich.

Daumen machen (trampen) war erfolglos, all zulange wollte ich nicht herumstehen in der Sonne – die knallt hier ganz schön. Höhe und Ozonloch.

Also in eine Kneipe gesetzt und Fútbol geguckt. Ein anerkennendes Schulterklopfen vom Jefe bekommen, als er mich fragte, wie sich die Millonarios so schlagen. Ich mit Kennermiene so: Real Madrid liegt vorne. Es geht um die Copa del rei.

In der Kneipe hingen überall Bergfotos aus den 70ern herum, ein Kletterer in der Marmolada Direttissima, Gipfel in Nepal, zwei Lateinamerikaner in einer Hütte mit Reinhold. Ich hab gefragt, sein Vater war ein ziemlich guter Bergsteiger.

Von Null auf 3400

Ist schon a weng vui. Mir gings gut, ich habe versucht, nicht weniger als die Hälfte der angegebenen Zeit für den Aufstieg zu brauchen. Bistare, wie der Nepali sagt. Immer schön langsam.

Unterwegs wirbeln dauernd die Mulis der geführten Expeditionen Staub auf.

Dann die Stempel bei den Rangers geholt, Zelt aufgebaut, Spaghetti gekocht und ferngesehen. Die Nacht war unglaublich klar. Ein Fernrohr wäre klasse.

Heute dann zur Place Francia hochgegangen, ich hatte ja das Basecamp da vermutet, aber außer einem Schild war da nichts. Kommt davon, wenn man nur Reinholds Beschreibung aus den 60ern gelesen hat und nichts Neueres.
Dann zum Doc, ist verpflichtend. Der hat ein Zelt mit Trage, Tisch, Stühlen. Auf dem Tisch ein paar Medikamente, eine Sauerstoffflasche, Pulsoxi und darüber hängen seine Kletterschuhe. Ein kleiner Check und ein wenig ratschen und schon war es vorbei.

Alles in Ordnung. Hat gar nicht gebohrt.

Der Helikopter fliegt stündlich Leute runter. Kinder, das sind fast 7000 Meter. Das macht man nicht einfach mal so. Und wenn man auf gut 3000 schon Probleme bekommt, sollte man vielleicht ein paar Eingehtouren machen. 

Difunta Correa

Ein weiteres schönes Kunstmuseum ist das von Amalia Lacroze. Die Gute hat ihr Vermögen mit Zement gemacht. 
Das Museum ist am Hafen, im Hintergrund sind die Hochhäuser der Banken und Telefonanbieter.

Sie hat viele Argentinier gesammelt, viel Zeugs mit Gauchoromantik, aber auch mal über 6 Millionen US $ für einen Turner ausgegeben. Der ist aber auch hübsch.

Andy hat sie gesiebgedruckt – das ist der Ritterschlag der Sammler.

Antonio Berni (einer meiner Lieblinge) hat die Verdurstete in ein Objekt gepackt.

Damit schließt sich der Kreis, jetzt geht’s weiter nach Mendoza.

MNBA

Im Museo nacional de Bellas Artes gibt es neben einer hübschen Auswahl an französischen Impressionisten auch einige kontemporäre Argentinier.

Und das Hauptwerk von Ernesto de la Cárcova, einem Porteño – so nennen sich die Menschen hier, um sich vom völlig unzivilisierten Hinterland abzuheben.

Sin pan y sin trabajo,  ohne Brot und Arbeit ist der Titel. Realismus, knüppelhart. 

MALBA

Das Museum de Arte Latinoamericano Buenos Aires zeigt einen wunderbaren Abriss der Kunst Südamerikas der letzten gut 100 Jahre. Sämtliche Strömungen, die es bei uns gab, haben natürlich abgefärbt.

Wobei die Bilder sozialkritischer, politischer sind. Frida natürlich nicht, der Rest schon bis hin zu den Plakaten der Túpac Amaru.


Der fútbol kommt nicht zu kurz .