Nach anderhalb Stunden radeln auf feinem Schotter (15 km, 450 hm) fanden wir einen Parkcampingplatz.
Sehr schön angelegt. Und Wanderwege gibt es auch. Ich meinte eher im Spass, dass wir heute noch nichts gemacht hätten und eine kleine Wanderung schon noch drin wäre. Es gab eine kleine Runde, 2 Stunden und eine große mit 3 Stunden laut der Infotafel. Also die grosse, um halb acht, eine Stunde vor Sonnenuntergang. War schön, ein wenig wie Nepal, Dschungel halt. Aber ohne asiatische Schwüle. Und hübsche Wasserfälle.
Dann noch Pasta mit Tomatentunfischsauce gekocht.
Autor: bernd
Pickmeup
Die Pickups heißen ja nicht ohne Grund so. Melanie und Friedemann aus Deutschland nahmen uns und die Räder mit. 10 staubige Kilometer. Die Fähre war gerade gefahren, aber sie würde noch mal kommen. Eine Stunde an einem fantastischen Strand im Parque Pumalin verbracht. Die Gegend hat ein Amerikaner gekauft und in ein Naturschutzgebiet verwandelt.
Cruising
Jetzt fährt die Fähre. Durch eine wunderbare Landschaft. Das Meer ist ruhig. Fjorde. Immer wieder Wasserfälle. Schneebedeckte Gipfel. Der Typ in der Cafeteria spielt CCR. Have you ever seen the rain? Not yet
Die Sonne verbrennt die Haut. Endlich Zeit, die Reiseführer zu lesen Thierry hat eine Mitfahrgelegenheit organisiert.Matteo und die Australier auch. Miguel, die chilenische Frohnatur, will radeln. Uns Nichtsüdamerikanern ist unwohl bei dem Gedanken, irgendwo im Nichts ohne die Anschlussfähre zu stranden.
Das Leben ist schön.
Así es Sudamérica
Nach nur zwei Stunden Verspätung geht’s endlich los. Das wird ein wenig spannend, weil zwischen den beiden Fähren 10km Land sind und Fähre Nummer zwei nicht auf mittlerweile 6 Radler warten wird. Ein Chilene und ein Italiener sind noch dazugekommen. Der hat nur zwei Wochen Zeit. Dafür wäre mir die Anreise zu nervig.
Im Führer steht launig, dass es wohl Möglichkeiten gäbe, vom Fährenbetreiner Auskünfte über den Fahrplan zu erhalten, aber es gäbe keine belastbare Aussage, dass das jemals einem gelungen sei.
Das Wetter vor 15 Jahren
Die Strahlungsprognose ist vom März. Gut zu wissen, dass es im mittleren Bereich war.
Take that, Barcelona
Goodbye, yellow brick road
Heute eine kurze, aber knackige Etappe nach Hornopiren. Drei andere Radler getroffen, Thierry aus Fribourg und Colleen und Scott aus Australien. Scott hat ein Satteltaschen voll mit Kamerazeugs und einen 4-Monats-Vorrat an Vegemite an Board.
Mit Thierry gibt es jetzt einen Apéro. Cathleen ist gebürtige Amerikanerin, wollte eigentlich wieder zurück, aber jetzt nicht mehr.
Die aktuelle Ortlieb-Kollektion:
Morgen dann die Kreuzfahrt.
Lesson learned: Ohne Tacho fährt es sich entspannter.
Aquafarming
Gute Fahrt
Wunderbarer Tag heute. Wenig Verkehr, klasse Asphalt, leicht hügelig. Traumwetter. Nette Unterkunft in Contao gefunden, der Gastgeber kauft gerade ein und dann kochen wir noch was.
Lessons learned: Tacho auf dem Vorbau ist eine blöde Idee. Man bleibt hängen, wenn man die 35kg Radl mal durch die Gegend wuchten muss. Ich hab jetzt was mit den abisolierten Kabeln gebastelt.
Statistik: 65 km, 4 h, 6 h unterwegs, 600 Hm, Vmax 52 km/h. Passt für den ersten Tag.
Ein Schiff wird kommen
Futtern
Der letzte Trend
Statt Enten
Gemütlichkeit
Es gibt auch ein paar deutsche Kneipen, vielleicht tue ich mir diese holzgetäfelte Gemütlichkeit später mal an.
Der Buchhändler war nett, er gab mir einen Kurzabriss der chilenischen Literatur seit dem großen Krieg von 1879, es ging um Salpeter, den konnte man damals noch nicht synthetisch herstellen.
Ich hätte den Laden ja mit Lesestoff für ein Jahr verlassen – aber die Ortliebs sind schon voll. So blieb es bei zwei Landkarten, die dritte hatte er nicht.
Drei Karten, beidseitig, 1:400000, ein paar Zweifel kommen da gelegentlich hoch. Vamos á ver, schaung mer moi.
Sicher
Heute übernachten das Rad und ich auf einem Berg und sind sicher.
Gustavo meinte, ich hätte das ganze Haus für mich, er komme dann morgen zum Frühstück zurück. Also, wenn wer vorbeischauen will: Die Botilleria ist den Hügel runter links. Das sind die Fachgeschäfte für Partyzubehör. Meist besser gesichert als die Banken.
Puerto Montt macht einen ganz netten Eindruck. Allein die Sprache ist wieder anders. Eigentlich klar, die Entfernung nach Santiago ist ungefähr wie die von Garmisch nach Flensburg.
Am Abend gibt’s vermutlich Fisch.
Weit
Eng
Chillen
Italiano
Schoperia
Die Stadt, der Müll und der Streik
Der Jackel
Non scholae
Das Museum ist eine Schule, der Künstler lernt sich mitzuteilen, das Publikum lernt Verbindungen herzustellen.
Bedrückend, beeindruckend und museumspädagisch gut gemacht ist das Dokumentszentrum für die Zeit der Diktatur. Es heißt zwar Museum der Menschenrechte, aber es geht um ein Thema. Elektroschockfolterbett inklusive.
Fife o’clock tea
Wäre jetzt recht. Gibt es hier aber nicht, dafür die once, also Elf. Das liegt daran, dass das Wort für Feuerwasser (aguardiente) elf Buchstaben hat. Um Koffein geht’s da nicht.
Auch nett: in den kleinen Fressbuden ohne Ausschanklizenz bestellt man kalten Tee (Té frio) und erhält eine Tasse Weißwein.