Nach 2300 km, 24000 hm und 160 h im Sattel hatte ich eine kleine Zusammenfassung geschrieben. Leider aus Versehen gelöscht. WordPress auf dem Telefon ist nichts für die Grobmotoriker mit den tauben Fingern.
Ich schreibe einfach nochmal. Im Fernseher ist eh nix interessantes. Jajaja, was in Textnachrichten einem Smiley gleich zu setzen ist.
Was stört eigentlich beim Radln?
Nun, hier ist es der Wind. Wenn er von vorne kommt, dann macht man so um die 5 km/h. Bei Rückenwind muss man alle Viertelstunde eine Pause einlegen, sonst verbiegen sich die Bremsscheiben. Zu schnell will man nicht werden, sonst bricht irgendwas bei dem Geholper. Und man bekommt Kopfschmerzen. Und runner’s nipples.
Seitenwind ist saugefährlich, vorbeiziehende LKWs erzeugen einen Windschatten und Sog. Je nach Richtung ist man da entweder im Graben oder auf der anderen Straßenseite. Beides nicht so gut. Daher auch die eher kurze Zeit oben, ich bremse und bleibe stehen, wenn ich einen lauten Motor höre. Ich habe diese Pedale, die nur auf einer Seite Clickis haben. Praktisch.
Das Kartenmaterial ist extrem ungenau, die Flüße, die es geben soll, sind aus ästhetischen Gründen hinzugefügt worden. Und manche Ortschaft existiert gar nicht mehr. Heute zum Beispiel hätte es einen Puerto Nuevo geben sollen, aber alles, was da war, war ein Hinweisschild, das besagte, dass hier mal in den 1910ern Goldsucher lebten. Also kein Kaffee, keine Empanadas, kein Wasser
Sprachlich klappt es ganz gut, die Chés, also die Argentinier, verstehe ich besser als die Chilenen. Die reden zu schnell und verschlucken Binnenkonsonanten.
Dann lieber das argentinische Spanisch, da ist nur das Doppel-L ein Sch-Laut. Die beliebte Ferieninsel im Mittelmeer ist „Maschorka“
Die Leute sind superfreundlich, bei meiner Schon-10-km-geschafft-Pause bleiben sie oft mal stehen und fragen, ob alles gut sei.
Ungefähr soweit kam ich in der ursprünglichen Fassung, dann kam eine Japanerin und fragte, ob sie hier auch schlafen könne. Die sind so superhöflich. Ich hab dem unterkühlten Mädel erst mal einen Tee gekocht und sie mit Schokolade gefüttert. Ist ja schließlich Weihnachten.
Hut ab vor der Japanerin. Mit einem Baumarktkinderradl hätte ich mich das nicht getraut.
Der Kollege hat ähnliche Gedanken http://www.roughchop.net/que-mierda-the-other-side-of-cycle-touring/